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Systemische Ansätze, anschaulich erklärt

Updated: May 24, 2021

Um die systemische Therapie durchführen zu können, agiert der Therapeut aus einer bestimmten Grundhaltung heraus, aus deren Betrachtungsweise er seine Interventionen bestimmt.



Zusammenhänge berücksichtigen

Jede Person verfügt über Beziehungen zur Kernfamilie und hat darüber hinaus noch Kontakt zu anderen Personengruppen. Hierzu zählen beispielsweise Arbeitskollegen, Schulkameraden und Sportvereine. In jeder dieser Gruppen gelten andere Ziele, Umgangsformen und Erwartungen. Diese beeinflussen direkt oder indirekt das Denken und Handeln jedes Einzelnen.


Da, wo sich einzelne Systeme überschneiden, können Interessens-konflikte entstehen.








Alles Ansichtssache

Durch die Normen, Werte, Regeln und Tabus, die wir in unserer Herkunftsfamilie und in Personengruppen, in denen wir uns bewegen, erlernen, messen wir den Ereignissen in unserem Leben eine unterschiedliche Bedeutung bei. Hierdurch erreichen uns die Informationen nie ungefiltert und vollständig. Jeder Mensch konstruiert sich so seine eigene Wirklichkeit.



Manchmal können mehrere Wahrheiten nebeneinander existieren.









Niemand hat Recht

Durch diese unterschiedliche Wahrnehmung ist es gerade bei innerfamiliären Konflikten nicht möglich, eine einheitliche Wahrheit herauszufiltern. Stattdessen steht die Suche nach Lösungsmöglichkeiten im Vordergrund.





Konflikte und Verhaltensauffälligkeiten als Lösungsversuch

Jedes System strebt nach einem inneren Gleichgewicht. Entsteht ein Ungleichgewicht, versucht es sich zu regulieren. Hierbei kommt es zu veränderten Verhaltens-, Denk- und Kommunikationsmustern eines oder mehrerer Mitglieder. Ein Lösungsversuch, der in einem System durchaus sinnvoll ist, kann in einem anderen System unangebracht sein und zu heftigen Konflikten führen.


Ungeachtet dessen wird vom systemischen Therapeuten ein „auffälliges Verhalten“ als ein Versuch eines Systemmitgliedes gewertet, auf eine Disharmonie im bestehenden System hinzuweisen und diese auszugleichen.



Das Ziel der systemischen Therapie

Die systemische Therapie wird auch als lösungsorientierte Kurzzeittherapie bezeichnet.

Anders als andere Therapieformen, die tiefenpsychologisch arbeiten, geht es bei dieser Therapieform darum, die Ratsuchenden schnell zu entlasten und ihn dabei zu unterstützen Bewältigungsstrategien zu entwickeln.


das Bergmodell


Den Blickwinkel erweitern

Der systemische Therapeut hilft, indem er dem Klienten ermöglicht mit Abstand seine momentane Situation zu betrachten.

Durch die Offenbarung von Prozessen, die Bewusstmachung von Zusammenhängen und die Einladung andere Sichtweisen einzunehmen, werden dem Klienten Möglichkeiten aufgezeigt, Einfluss auf das eigene Handeln zu nehmen.

Dem Therapeuten stehen hierzu eine Vielzahl von Techniken zur Verfügung. Welche davon angewandt werden, ist individuell verschieden.


Koffer der Möglichkeiten

Aus einer wertschätzenden Haltung heraus werden Verhaltens- und Denkmuster in Frage gestellt, um die Bildung einer neuen Ordnung anzuregen.


Die Methoden, mit denen der Therapeut arbeitet, sind vielfältig. Neben verschiedenen Gesprächstechniken kann er auf viele anschauliche Übungen und Rituale zurückgreifen.


Manchmal ist es hilfreich, mit ein wenig Abstand ein Bild zu betrachten, um die Zusammenhänge und Details klarer sehen zu können.


Lösungen kreieren

In dem Wissen, dass jeder Mensch, der Experte seiner Gefühlswelt und seiner Lebensgeschichte ist, versteht sich der systemische Therapeut nur als Wegbereiter, der den Ratsuchenden in seine Handlungskompetenz zurückführt und ihm seine Möglichkeiten und Stärken erfahrbar macht. Der Klient entscheidet, in welche Richtung und in welchem Tempo er gehen möchte.


Viele Wege führen zum Ziel. Welcher ist der passende für Sie?




Veränderungen bewirken Heilungsprozesse

Es ist nicht unbedingt ausschlaggebend, dass alle Familienmitglieder in die Therapie mit eingebunden sind. Auch wenn dies in manchen Konstellationen sinnvoll ist.

Doch auch wenn nur eine Einzelperson ihre innere Haltung verändert, wird sich dies auf ihr Handeln und somit auch auf die Personen in ihrem Umfeld auswirken. So werden Prozesse angeregt, die sich nachhaltig auf das Wohlbefinden der beteiligten Menschen auswirken.

Wie ein Tropfen, der in ein Glas Wasser fällt, nehmen sämtliche Moleküle eine neue Position ein. So ist es auch bei den Menschen. Jede Veränderung der inneren Haltung wirkt sich auf das Umfeld aus.



Wie ein Tropfen, der in ein Glas Wasser fällt, nehmen sämtliche Moleküle eine neue Position ein.







Die systemische Therapie kann bei folgenden Themen zum tragen kommen:


  • innerfamiliäre Konflikte und Spannungen

  • Erziehungsproblematiken

  • Beziehungskrisen

  • Depressionen

  • Ängste

  • Burnout

  • Trauerverarbeitung

  • Bewältigung von traumatischen Erfahrungen

  • Lebens- und Sinneskrisen

  • Unterstützung bei Entscheidungsfragen

  • zur Stärkung des Selbstwertgefühls

  • berufliche Spannungen


Da ich keine Diagnosen stelle, sollte die Therapie gegebenenfalls erst nach ärztlicher Abklärung erfolgen.







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